Und plötzlich ist das Geld weg!


Bei uns gibt es die vierfache Stundenanzahl bei der Alltagsbegleitung als anderswo, weil wir eine Nichtorganisation sind. Unter Umgehung von Verwaltungsstrukturen, welche bekanntlich teuer sind, bieten unsere qualifizierten NachbarschaftshelferInnen im Bereich Seniorenhilfe 12 Stunden monatlich kostenfreie Unterstützung.
 
Es kommt oft vor, dass die Etats allein für die monatliche Grundreinigung der Wohnung (oder Häuser) verbraucht sind und zwar ALLE, der Entlastungsbetrag (125.-€) als auch die Verhinderungspflege (ca. 200.-€). Dafür erhalten die Senioren 6-8 Stunden monatlich von den Organisationen allein für die Reinigung (1,5 pro Woche), bei ca. 45.- Euro pro Stunde. Dafür werden Böden gewischt und Teppiche gesaugt, aber noch keine Fenster geputzt. Das ergibt 270.- Euro, mit zusätzlichen Anfahrtskosten kommt man schnell auf 300.- Euro und mehr.

Wenn einem das bewusst ist und man es so handhaben möchte, ist das völlig in Ordnung. Allerdings erlebe ich im Umgang mit angehörigen Pflegenden, dass sie aus allen Wolken fallen, weil sie das gar nicht bemerken. Es werden Abtretungsverträge unterschrieben und dann wird abgebucht. Erst wenn unsere Begleiterinnen in Anspruch genommen werden sollen, wundert man sich, dass die Gelder schon fast gänzlich verbraucht worden sind für Organisationen, die durch ihren Verwaltungsapparat entsprechende Stundenlöhne nehmen müssen.
 
! Für Pflege-Maßnahmen gibt es andere Töpfe, die sind hier nicht gemeint !

Unsere Alltagshelferinnen können dann nicht mehr kommen, weil kein Etat mehr zur Verfügung steht. Eigentlich ist die Verhinderungspflege für die pflegenden Angehörigen gedacht, damit die sich mal eine Auszeit nehmen können oder wichtige Termine outsourcen können. Unsere Alltagshelfer begleiten zum Arzt etc., tun dies aber nicht auf Abruf, sondern nur bei wöchentlicher Buchung.
 
Der Gesetzgeber hat Anfang des Jahres ein Gesetz erlassen, welches besagt, dass da mehr Transparenz hinein muss. Man kann sich die Stundenlöhne und Abbuchungen jetzt schriftlich zukommen lassen.
Der Lebensquell-Besuchsdienst ist eine private Initiative, die sich zur Aufgabe gemacht hat, Preisspiralen zu durchbrechen und Senioren auf diese Weise die bestmögliche Unterstützung zu Hause anzubieten. Es ist ein ehrenamtliches Herzensprojekt mit zukunftsweisender Vision.